Rezension
Verve-Produzent Creed Taylor hatte die Idee, zwei seiner besten Pferde im Stall mal gemeinsam ins Rennen zu schicken – mit phänomenalem Ergebnis. Die beiden Hauptprotagonisten entwickeln ein Zusammenspiel, daß es manchmal fast schon schwierig ist, zwischen Smiths B-3 und Montgomerys Gitarre zu unterscheiden! Wahrscheinlich wäre eine reine Duo-Platte schon grandios geworden, doch ließ Taylor das explosive Gemisch noch zusätzlich von einer glühend heißen Big Band (mit u.a. Phil Woods, Clark Terry, Jimmy Cleveland, Grady Tate und Ray Barretto!!) unter der genialischen Federführung Oliver Nelsons befeuern. Das geht denn auch entsprechend zur Sache, und eine mitreißendere Version des alten Schlachtrosses "Down By The Riverside" dürfte nur schwer zu finden sein… Der anschließende "Night Train" rollt mit unaufhaltsamem Groove zu Wes' phänomenalen Läufen (mal wieder so 'ne Platte, die Gitarristen zur Verzeiflung treibt). Die zweite Seite mit drei weiteren Titeln ist vielleicht sogar noch besser, aber wir wollen ja auch nicht zuviel verraten. Stilgeschichtlich ist's zwar falsch, aber die Bezeichnung 'Hot Jazz' würde hier wirklich gut passen. Frappierend dabei: Die Tempi liegen eigentlich durchweg im mittleren Bereich…! (1966/2025)






