Rezension
Es ist eigentlich kaum zu glauben, aber John Scofield hat in den 50 Jahren seiner aktiven Karriere als einer der anerkanntermaßen größten Gitarristen in der Geschichte des Jazz nie ein Soloalbum aufgenommen. Hier ist seine Kunst erstmals „on the rocks“ zu hören. Scofield spielt Standards unterschiedlichster Art, aus dem Great American Songbook, aus Gospel, Folk, Country und Blues, ein paar eigene Stücke sind ebenfalls eingestreut: Es ist die ganze Bandbreite seines Schaffens in konzentrierter Form. Oder, in „Mrs Scofields Waltz“, die ganze Geschichte der Jazz-Gitarre. Man begegnet auf diesem Album Charlie Christian, Wes Montgomery, Tal Farlow, Bo Diddley, Buddy Holly und Hank Williams, neben vielen anderen. Und doch ist alles, was Scofield spielt, unverkennbar Scofield. Deswegen konnte das Album auch keinen anderen Titel haben als diesen: John Scofield. (2022)