Rezension
Diese Musik läßt noch heute staunen, über 50 Jahre nach ihrer Erschaffung. Wie hier indische Musik und amerikanischer Jazz, afrikanische Wurzeln und letztendes auch Blues ineinanderfließen und etwas vollkommen Einzigartiges ergeben: „Visionär“ ist ein viel zu schwaches Wort dafür. Die Komponistin, Harfenistin und Pianistin hatte großartige Partner, Pharoah Sanders, Drummer Rashied Ali und am Bass entweder Charlie Haden oder Cecil McBee, und natürlich stimmt es, daß man das Album schon allein für das Zusammenspiel von Haden und Ali auf dem elfeinhalbminütigen, live im Village Gate aufgenommenen „Isis und Osiris“ haben sollte, aber es ist Alice Coltranes Musik, und es gibt recht eigentlich kaum etwas Vergleichbares. – Auf eine definitive Ausgabe dieses akustischen Schatzes mußte man sehr lange warten, hier ist sie nun. (1971/2023)