Rezension
Das All Star-Folk-Trio, bestehend aus den Songwriting-Größen Anaïs Mitchell und Eric D. Johnson (Fruit Bats, Shins) nebst dem genialen Instrumentalisten Josh Kaufman, holt nach zwei gefeierten Alben nun zum großen Schlag aus. Doppelalben sind in diesem Genre selten, aber wer die eine gute Stunde einnehmenden 18 Songs gehört hat, wird konstatieren: Kürzungen waren da nicht möglich. Die drei US-Musiker nahmen dafür Abstand von ihrem Heimatland und zogen sich ins ländliche Irland zurück. In einem alten Pub im Küstenstädtchen Ballydehop nahmen sie das Album auf, und wenn der Ortsname schon klingt wie aus einem alten Märchen, so tun die Songs das kaum weniger. Man spürt in ihnen die tiefe Kenntnis der Drei der alten Folk-Traditionen, der britischen wie der amerikanischen, und sie fügen diesem über Generationen gewachsenen und vererbten musikalischen Schatz viele neue Schmuckstücke hinzu, wunderbar gearbeitet und unmittelbar ansprechend. Es sind Songs, deren Wurzeln Jahrhunderte tief reichen, die aber in der Gegenwart nicht fremd wirken, ganz im Gegenteil. Es ist zeitlose, organische, ungeschminkte Musik. Und wunderschöne. (2024)