Rezension
Auch dieses unter Sammlern teuer gehandelte Album lief bei Erscheinen 1979 gehörig gegen den Trend, denn der Pianist, damals (wiewohl erst 26) seit etwa zehn Jahren eine feste Größe in der brodelnden Tokioter Jazz-Szene, verzichtete gänzlich auf elektronisches oder auch nur elektrisches Instrumentarium. Was nicht zuletzt deswegen erstaunt, weil mit Saxophonist/Flötist Toshiyuki Honda (Burning Waves) eine Leitfigur des japanischen Fusion Jazz dabei war! Die anderen Musiker sind ebenfalls keine Unbekannten; Bassist Osamu Kawakami ist durch seine Arbeit mit Sadao Watanabe bekannt, und der Drummer ist niemand Geringeres als Donald Bailey (Hampton Hawes, Harold Land, Jimmy Smith, Roy Ayers u.v.a.), der damals für einige Jahre in Japan lebte. Was man hier hört, ist trotz der akustischen Instrumentierung im Übrigen kein “Retro-Jazz”, sondern ein spannendes, wiewohl problemlos zugängliches Weiterdenken voller interessanter melodischer Wendungen; als Beispiel mag Nakajimas abschließende Version des Leonard Bernstein-Klassikers “My Love” angeführt sein. Immer wieder bemerkenswert ist dieser leichte, luftige Flow, der den japanischen Jazz einzigartig macht… – Reissue aus BBEs “J Jazz”-Serie; Originale kosten, needless to say, ein Vielfaches! (1979/2023)