Rezension
Eine bessere Rhythmussektion hätte die kanadische Chanteuse wohl kaum finden können: Am Bass den gebürtigen Breslauer und Wahlkalifornier Darek Oleszkiewicz, dessen Spiel immer wieder mit dem des legendären Bill Evans-Partners Scott LaFaro verglichen wurde; am Schlagzeug dann mit Joe LaBarbera tatsächlich ein Musiker mit direktem Evans-Bezug! Bisson selbst glänzt auf ihrem sechsten Album nicht nur als Sängerin und Pianistin, sondern nicht zuletzt als Songwriterin: Von dem Roberta Flack-Klassiker „Killing Me Softly“ und Charles Aznavours „For Me, Formidable“ abgesehen, schrieb sie sämtliche Songs mit ihrem langjährigen Partner Pierre Lenoir. Michael C. Ross, schon für den fabelhaften Klang ihres Direktschnitt-Vorgängeralbums „Four Seasons In Jazz“ zuständig, zeichnet auch diesmal für den Klang verantwortlich; aufgenommen wurde im berühmten Studio B der United Recording Studios in Hollywood. Der 45 Touren-Vinylschnitt stammt von Bernie Grundman, gepreßt wurde bei RTI im One Step-Verfahren, weswegen diese audiophile Pretiose auch nicht allzu lange verfügbar sein dürfte…! (2020)