Rezension
Man glaubt dem jungen Koreaner, der 2015 den renommierten Chopin-Wettbewerb gewann, sofort, wenn er sagt, er liebe es, Mozart zu spielen, weil dieser so vielschichtig sei. Fraglos ist sein Spiel brillant und virtuos (wogegen Mozart wohl kaum etwas einzuwenden gehabt hätte); man hört sie aber gut, die vielen Schichten (an denen das Klavierkonzert KV 466 bekanntlich besonders reich ist). Die Tiefe eines Alfred Brendel mag sein Mozart (noch) nicht haben (Brendel mit Anfang 20 aber auch nicht), aber ein Gespür für die Dramatik und die Abgründe in Mozarts Musik hat er auf jeden Fall. Und für den Humor, den Esprit (wie in der frühen Sonate KV 281) ebenfalls. (2018)