Rezension
Telarc war am schnellsten gewesen – wenn das Label auch den rasant aufsteigenden chinesischen Klavier-Superstar freilich nicht sehr lange zu halten vermochte. Immerhin konnte man zwei Alben mit spektakulären Live-Mitschnitten veröffentlichen; dies ist das zweite: Ein mitreißendes „Rach 3“ aus der Royal Albert Hall vom August 2001; die Auswahl von zehn der 24 äußerst schwierig zu meisternden Skrjabin-Etüden stammt von einem Konzert in Oberlin, Ohio, knapp zwei Monate später. Im zweiteren Falle spricht eigentlich schon die Repertoireauswahl für den Musiker Lang Lang – „Hitmaterial“ sind diese Stücke nicht. Daß er bei Rachmaninov mit seinen gerade 19 Jahren nicht den Tiefgang von Horowitz, Gilels oder Argerich erreicht – geschenkt. Seine souveräne Partiturbeherrschung ist stupend, und man kann durchaus hören, daß da mehr ist als reine pianistische Pyrotechnik – wie er in kommenden Jahren ja dann auch bewies. – Erstmals Vinyl, Ryan K. Smith von Sterling Sound übernahm das Mastering. (2002/2023)