Wolfgang Amadeus Mozart

Klavierkonzerte Nr. 21 & 24

Weitere Interpreten:  Eugene Istomin, Klavier / Seattle Symphony Orchestra, Dirigent: Gerard Schwarz
Label/AN:  Reference Recordings, RM2506
Format:  2 LP 180g, 45 UPM

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Rezension

Der im Oktober 2003 mit 78 Jahren verstorbene Eugene Istomin war einer der letzten aktiven Instrumentalisten, die für eine inzwischen wohl gänzlich ausgestorbene Interpreten-Tradition stehen. Wenn sich diese Aufnahme aus dem Jahre 1995 also deutlich von den meist historisierenden Einspielungen unserer Tage abhebt, verwundert das kaum. Wobei man keinesfalls von einer romantisierenden Interpretation sprechen kann: Istomin war schon auf der Höhe seines Ruhmes im Unterschied zu den meisten seiner Klavierkollegen ein stiller Star, der sich auch gerne (mit dem legendären Trio aus ihm selbst, Isaac Stern und Cellist Leonard Rose) in den Dienst der weit weniger lukrativen Kammermusik stellte. Sein Mozart ist einer von entsprechender Delikatesse, und von einer heute kaum noch gehörten klanglichen Süße (nicht Saccharin, eher flüssiger Honig; und wie Reference-Tonmeister Keith O. Johnson dies eingefangen hat, ist selbst für seine Verhältnisse eine Glanzleistung). Vorbildlich ist die Kommunikation mit dem Orchester (die perfekte klangliche Balance unterstreicht auch dies), welches sich in den 26 Jahren (damals erst elf) der Leitung durch Gerard Schwarz zu einem der besten Klangkörper der US-Westküste entwickelt hat: Die Streichersektion ist Weltklasse, das Niveau der Bläser-Solisten bewundernswert. Die Durchsichtigkeit der Partitur, welche Schwarz und Istomin bei allem Schmelz erreichen, sollte manch einem Vertreter historischer Aufführungspraxis die Schamesröte ins Gesicht treiben. Fraglos klangen diese Konzerte zu ihrer Entstehungszeit anders – doch ob sich der Komponist gegen ein solches Ergebnis ernsthaft verwahrt hätte, darf angezweifelt werden… – Eine der bedeutendsten Klassik-Aufnahmen des Reference-Kataloges liegt somit endlich auf Vinyl vor! (1996/2013)