Sibelius‘ Kammermusik ist vergleichsweise wenig bekannt, und wer den großen finnischen Nationalkomponisten nur von seiner Symphonik her kennt, wird ob des Überschwangs, der Lebensfreude hier sicherlich nicht wenig überrascht sein. Und schnell verstehen, warum sich das junge finnische Trio nach Sibelius benannt hat: Nicht zuletzt nämlich, um dessen fabelhaftes kammermusikalisches Frühwerk (der Komponist war 22) dem übermächtigen Schatten der Sinfonien zu entreißen. Das Ensemble spielt bekanntlich auch mit Begeisterung zeitgenössische, auch avantgardistische Werke (etliche aktuelle Komponisten haben ihm schon Werke gewidmet); hier aber kann man die Liebe zum Sujet in jeder Note fühlen. Sie ist im übrigen nachvollziehbar, denn das Werk ist ein echtes Schätzchen seiner Gattung. Insbesondere die charmant-verspielte „Fantasia“ möchte man umgehend noch einmal hören! – Daß dies auch unter aufnahmetechnischem Aspekt ein Glanzlicht ist, muß bei diesem Label wohl eigentlich nicht mehr erwähnt werden, zumindest der wundervolle Klavierklang verdient es aber doch… (2021)