Rezension
Ein Album, das man erstmal wirken lassen sollte, bevor man sich ein Urteil bildet. Denn das in Fran Healys Wahlheimat Los Angeles entstandene Werk einer doch urbritischen Band verbindet deren Charaktersound mit neuen amerikanischen, um nicht zu sagen: kalifornischen Elementen tatsächlich sehr souverän und überzeugend: Die Brücken zwischen Britpop und Laurel Canyon-Sound sind tragfähig. Gleichzeitig ist „L.A. Times“, wie Healy selbst betont, das persönlichste Album seit „The Man Who“, es geht viel um private Gefühle, um Abschiede (von Healys verstorbenem Freund, dem Regisseur Ringan Ledwidge und von seiner Ex-Frau), um Vaterschaft, um das Leben in der neuen Heimat und wie es sich anfühlt. Healy kann solche Songs schreiben, ohne emotionales Übergewicht zu riskieren. Ein so aufrichtiges wie starkes Album. (2024)