Rezension
Es ist wie ein Pulsieren, das man nicht hört, aber wahrnimmt – Giulinis Meer ist ein gigantischer Organismus, ein Lebewesen, und man spürt diesen Ansatz (der vielleicht daher rührt, daß der Dirigent im apulischen Küstenstädtchen Barletta geboren wurde und mit dem Meer aufwuchs) vom ersten Takt an. Selbst die ruhigsten Passagen wirken dadurch fast hypnotisierend, in den stürmischen Höhepunkten fühlt man sich den Elementen ausgeliefert. Kaum weniger überragend sind die „Nocturnes“: Die feinsten Texturen der „Nuages“ etwa sind wohl bis heute unerreicht, und man weiß, weshalb die Philharmonia-Aufnahmen des Italieners für EMI diesen legendären Ruf genießen… Schlicht eine der besten Debussy-Aufnahmen der Schallplattengeschichte! (1963/2024)