Rezension
Lady Day, von vielen gegen Ende ihrer Karriere längst abgeschrieben, nahm ein Jahr vor ihrem Tod eines ihrer fraglos schönsten, doch bis heute kontrovers diskutierten Alben auf. „Lady In Satin“ entstand auf ihren eigenen Wunsch hin mit dem Unterhaltungs-Orchester von Ray Ellis. Trotz dessen Arrangements, die in jeder anderen Umgebung süßlich zu nennen wären, ist es eine Jazzplatte. Denn Billie Holiday singt Jazz. Anders als etwa ihre Kollegin „Sassy“ Vaughan, die jederzeit zwischen den Genres wechseln konnte, WAR Billie Holiday Jazz. Sie personifizierte ihn sozusagen, auf jeden Fall lebte sie ihn. Und genau das hört man ihr an, es klingt durch in jedem Ton jeder einzelnen wundervollen Ballade auf diesem Traumalbum. „You Don’t Know What Love Is“? Frag die Lady. Sie wird es Dir erzählen. – Bernie Grundman masterte diesen 45 UPM-Umschnitt! (1958/2023)