Bird Streets

Lagoons

Label/AN:  Deko Entertainment, DEKO10881
Format:  2 LP

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Rezension

Indie Pop-Nerds war der Name John Brodeur zwar schon vor seinem Debüt unter dem Bird Streets-Moniker (2018) durchaus ein Begriff, aber jenes Album erregte eine deutlich breitere Aufmerksamkeit – wenn auch längst nicht die, die es verdiente. Man schrieb damals einen Großteil des Verdienstes Brodeurs Kollaborateur Jason Falkner zu, dem genialischen Multiinstrumentalisten und großen Power Pop-Meister der jüngeren Vergangenheit, zu; sicherlich nicht zu Unrecht. Aber hier ist Falkner nicht dabei – und das Album ist trotzdem noch besser. Klassischer 60’s-Folk, Yacht Rock, Indie-Pop der 80er und 90er und die aktuelle Songwriting-Schule fließen so selbstverständlich ineinander, daß man unmöglich die Übergänge ausmachen könnte. Die großen Melodien scheinen Brodeur nur so zuzufließen; die Produktion ist so perfekt, daß man diesbezüglich etwa Alben von Steely Dan oder Alan Parsons als Referenz angeben kann. Fähige Partner, deren Beiträge nicht zu unterschätzen sind, hat Brodeur freilich auch diesmal: Da wären u.a. Wilcos Patrick Sansone, Ed Harcourt, Zach Jones, Big Star-Drummer Jody Stephens oder Michael Lockwood, bekannt aus Aimee Manns Band. Letztere hat übrigens auch einen Gastauftritt. Doch der Star des Albums ist fraglos Brodeur, seine Stimme, sein grandioses Songwriting – und sein offensichtlich perfektes Gespür für Proportion. Ein Pop-Großwerk, das nicht nur seinen historischen Vorbildern auf Augenhöhe begegnet, sondern die Geschichte auch weiterdenkt. So beeindruckend wie begeisternd! (2022)