Rezension
Mit seinem ersten Soloalbum gelang Gregg Allman im Jahre von „Brothers And Sisters“ nicht nur sein schönster (und erfolgreichster) Alleingang, sondern auch ein glaubhafter Gegenentwurf zur Musik seiner Stammband (obwohl deren Pianist Chuck Leavell und Perkussionist Jaimoe mit dabei sind). Kein muskulöser Jam-Rock, sondern acht zum Teil verblüffend sanfte, dabei präzise ausformulierte Songs, darunter eine wunderbare Neudefinition seines eigenen „Midnight Rider“, eine stellare Version von Jackson Brownes „These Days“ und eine vorzügliche, gospelinformierte Fassung von „Will The Circle Be Unbroken“. Ray Charles-Saxophonist David „Fathead“ Newman bläst in „Queen Of Hearts“ ein genialisches Solo, die sparsam gesetzten Gitarrenlicks kommen von Tommy Talton (ein völlig unterschätzter Meister, sonst bei Cowboy tätig). Und Allman selbst war als Sänger niemals so gut wie hier! – Ryan K. Smith masterte für diese Analogue Productions-Ausgabe von der analogen Urquelle. (1973/2015, Pressung aktuell)