Rezension
Mehr denn je zeigte sich die Band als Antithese zur New Romantics-Bewegung, auch wenn sie sich derselben stilistischen Mittel bediente. Man spürt die Angst, die gequälte Seele in Midge Ures Songs. Selbst das euphorisch klingende „Dancing With Tears In My Eyes“ zeigt ja schon im Titel die Kehrseite der Medaille; die unmittelbaren Zukunftsängste sind in den meisten Songs allgegenwärtig. Ure machte freilich großartige Musik daraus; „Lament“ war das letzte Großwerk der Band. Die anschließende selbstverordnete Pause entfremdete die Musiker voneinander, an die exzellente Fünf-Album-Strecke seit „Vienna“ ließ sich nicht mehr anknüpfen. – Aufwendig gestaltete Neuausgabe, Halfspeed-Mastering auf zwei einseitig bespielten LPs. (1984/2024)