Wie viele Platten der Mann in wie vielen Bands aufgenommen hat, wissen nur absolute Hardcore-Fans. Tatsache ist: Viele sind skurril, langweilig ist keine. Und seinen Punk-Spirit hat er dabei nie verloren. Dieses Jahr wird er 60, er klingt nicht eben altersmilde. Aber auch kein bisschen redundant, wie viele seiner Kollegen. Childishs Punk ist keine Pose, er lebt das anarchische Prinzip, als bildender Künstler wie als Musiker (weswegen er auch seine aktuelle Formation nicht autokratisch führt und immer wieder etwa Bassistin Nurse Julie im Mittelpunkt stehen läßt). Die Punk-Revolution hat er als 17jähriger live erlebt. Ist lange her. Klingt bei ihm aber nicht danach. Und in Zeiten, da nationalistische Idioten nicht nur in seiner Heimat nach der Macht greifen, sind nonkonfirmistische Charaktere wie er wichtiger denn je. (2019)