Rezension
Man denkt immer noch zuerst an No-Man, sein altes Projekt mit Steven Wilson, aber Tom Bowness ist ein äußerst vielseitiger Künstler, und als Songwriter wie als Performer kann er seinen Idolen (etwa Robert Wyatt, Scott Walker, David Bowie, Kevin Coyne, Tim Buckley unter anderem) auf Augenhöhe begegnen. Mit Prog Rock jedenfalls hat sein fünftes Soloalbum nur am Rande zu tun. Bowness zelebriert sanft schwebenden Elektropop, zeitlos wie Folk-Traditionals in ihrem melodischen Reichtum, von stupender Eleganz und Leichtigkeit auch dann, wenn’s doch mal lauter (und schräger) werden sollte. Man hört die Vorbilder (s.o.) immer wieder, aber Bowness entwickelte seine eigene spezifische Sprache. Man möchte sogleich mehr davon hören. (2020)