Rezension
Es geschah nach einem Konzert im Jahre 2019, daß Peter Füssenich, Architekt und Dombaumeister zu Köln, auf Erol Sarp und Lukas Vogel zukam mit der Frage, ob sie sich vorstellen könnten, ein Konzert in der Kathedrale zu spielen. Sie konnten, lange nachdenken mußten sie nicht über die Antwort. Umgesetzt werden konnte das Vorhaben dann pandemiebedingt erst im Sommer 2022, aber der lange Vorlauf brachte auch etwas Gutes: Nämlich die Idee, obendrein ein Album an diesem Ort aufzunehmen. Kein Live-Mitschnitt, sondern ein Studio-Werk. Es ist tatsächlich das erste Mal, daß der Dom für ein solches Projekt freigegeben wurde. Sarp und Vogel begannen im Juli ’22 ihre Arbeit, sie konnten angesichts der täglichen Besucherströme natürlich nur nachts aufnehmen. Da saßen sie dann zu zweit in diesem riesigen Raum mit seinem natürlichen 13-Sekunden-Nachhall. Die einzigartige Akustik ist hier ebenso wichtig wie der aufwendig elektronisch präparierte Flügel, der natürlich auch diesmal das Herz der Grandbrothers-Musik ist: Den Charakter des Albums als „athmosphärisch“ zu bezeichnen, ist eine grobe Untertreibung… (2023)