Rezension
Die Pianistin, Komponistin und Arrangeurin wird in der dänischen, zunehmend auch der ganzen europäischen Jazz-Szene als so etwas wie ein Wunder gehandelt. Verständlich, denn in den 2010ern nicht nur eine Big Band zu gründen und damit zu touren, sondern dem Genre auch noch etwas Neues abzugewinnen – das ist schon eine ziemliche Glanzleistung. Das Debüt ihres Orchesters sorgte bereits allenthalben für enthusiastische Kritiken; auf dem zweiten Album klingt Windfelds Musik noch aufregender. Die Luftigkeit und Durchsichtigkeit ihres spezifischen Big Band-Sounds hat etwas Impressionistisches; der Groove allerdings ist dabei stets zwingend. Überhaupt ist es die Balance aus Delikatesse und Kraft, die dieses Album auszeichnet (die Raffinesse der Kompositionen freilich nicht weniger). Daß sie sich mit den größten Meistern des Metiers auskennt, die Zaubertricks von Ellington, Kenton oder Gil Evans alle kennt und beherrscht, darf man getrost voraussetzen; sie versteht es aber, diesen ganz eigene Kunststücke hinzuzufügen. Big Band Jazz ohne jede Spur von Staub oder Patina! (2017)