Rezension
Man mag es sich denken: Es gibt durchaus bedeutendere Einspielungen beider Hauptwerke. Unterschätzen sollte man Lang Langs „französisches Album“ aber keineswegs, denn dessen Begeisterung für beide (und die anderen, s.u.) Stücke ist durchaus spürbar, insbesondere im Verbund mit seiner Ehefrau Gina Alice am zweiten Piano. Und daß auch Einsteiger mit dieser Aufnahme nichts falsch machen, dafür sorgt schon das Gewandhausorchester unter Andris Nelsons. Das ist auf der zweiten LP dann nur noch zu Beginn dabei, in Ravels „Pavane“, einem Lieblingsstück des Klavierstars. Danach wird es freilich richtig interessant: Es folgen Debussys „Petite Suite“ für zwei Klaviere, Bearbeitungen von Stücken von Delibes und Fauré – der größte Schatz des Albums aber sind die wenig bis gar nicht bekannten Stücke französischer Komponistinnen am Ende des Albums. Lili Boulanger dürfte da wohl der bekannteste Name sein; Louise Farrenc, Germaine Tailleferre und Mélanie Bonis sind Namen, denen auch ausgewiesene Klavierrepertoirekenner hier möglicherweise erstmals begegnen. Und die Entdeckung lohnt: Allein dafür muß man dieses Album schätzen! (2024)