Rezension
Georg Solti war bekanntlich ein Rhythmus-Fanatiker – und natürlich kommt das einem Werk, bei dem es um heidnische Rituale geht, absolut entgegen! Der Dirigent hatte das Chicagoer Orchester fünf Jahre zuvor (1969) übernommen und es zwischenzeitlich wieder auf das Niveau gebracht, das es unter seinem Landsmann Fritz Reiner gehabt hatte. Deccas Tonmeister-Genie Kenneth Wilkinson setzte nicht nur die markerschütternden Paukenschläge ebenso wie die feinsten Percussion-Tüpfelchen ins beste Licht – auch der Rest des Orchesters profitiert, von zarten Nuancen bis zu den hier besonders brutalen (aber der Werk-Intention entsprechenden!) Tutti-Einsätzen! Eine der "Sacre"-Aufnahmen, die den Hörer den Skandal und die Saalschlacht bei der Premiere nachvollziehen läßt. Und gleichzeitig eine der klanglich bis heute spektakulärsten! Gespannt darf man sein, wie der Vergleich dieser 45 UPM-Version (bei knapp 15 bzw. 18 Minuten Spielzeit pro Seite technisch kein Problem) zur 2002er Speakers Corner-Ausgabe (33 UPM) ausfallen wird… (Original-Nummer: SXL6111) (1974/2026)






