Rezension
Die so vielversprechende Karriere der Pretenders implodierte im Juni 1982, als Gitarrist James Honeyman-Scott an einer Überdosis starb; der kurz zuvor wegen übermäßigen Drogenkonsums aus der Band geworfene Pete Farndon folgte ihm ein Dreivierteljahr später. Doch Chrissie Hynde beschloß, trotz allem weiterzumachen. Von Manfred Mann’s Earth Band holte sie Robbie McIntosh, den Platz am Bass nahm Malcolm Foster ein. Man möchte nicht wissen, welche Kraftanstrengung dahintersteckt, doch entgegen allen Erwartungen gelang der neuformierten Band ein Meisterwerk, das es mit den beiden gefeierten Vorgängern aufnehmen konnte. „Middle Of The Road“ und „Back On The Chain Gang“ sind eine grandiose Eröffnung, doch auch danach bleibt das Niveau stabil – „Show Me“, „My City Was Gone“ und „2000 Miles“ sind allesamt Glanzlichter der Band-Diskographie, innerhalb derer „Learning To Crawl“ wohl als zweithöchster Gipfel gesehen werden darf, überragt nur vom ikonischen Debüt. (1984/2024)