Lauren Spear heißt der Mensch hinter dem Moniker Le Ren. Kanadierin. Man verfällt ihr bei der ersten gesungenen Silbe dieses traumhaft schönen Debüts. Die Liste der wirklich großen Folk-Stimmen dies- wie jenseits des Ozeans, von Sandy Denny und Jacqui McShee über Vashti Bunyan, Karen Dalton, Joan Baez oder die frühe Joni Mitchell bis zu Laura Marling oder Big Thiefs Adrianne Lenker, darf man getrost um ihren Namen erweitern – selbst, wenn sie nie wieder ein Album aufnehmen sollte. Lenkers Bandmate Buck Meek ist übrigens auch zu hören, was eigentlich nicht überrascht, denn eine Geistesverwandtschaft ist fraglos vorhanden, auch wenn Spears Songs näher am traditionellen Folk und Country liegen. Wundervolle, zutiefst berührende Songs, einer wie der andere, meist sparsam instrumentiert – aber sehr wirkungsvoll (man höre etwa Aaron Goldsteins Pedal Steel in „Who’s Gonna Hold Me Next“) und diese verzaubernde Stimme ideal in Szene setzend. Ein Instant-Lieblingsalbum, das man lange griffbereit neben dem Plattenspieler stehen haben wird. (2021)