Rezension
Im englischen Sprachraum als „Magnetic Fields“ veröffentlicht (wobei das schöne Wortspiel verloren ging), bedeutet Jarres drittes Album einen deutlichen Bruch mit den Vorgängern (auch wenn seine Handschrift sofort erkennbar ist). Inspiriert wurde es nicht mehr von einem Werk Michel Grangers, sondern von Andy Warhol und dem Phänomen der beliebigen Reproduzierbarkeit von Kunst. Passend dazu: der Fairlight CMI, der erste digitale Sampler, der eine Schlüsselrolle bei dieser LP spielt. Kate Bush hatte ihn zuvor schon auf „Never For Ever“ verwendet, doch hier trägt er das Album. So bedeutend jenes musikhistorisch ist; die beiden analogen Vorläufer sind besser gealtert: „Les Chants Magnétiques“ ist eine Art musikalisches Äquivalent zum Science Fiction-Klassiker „Tron“ – faszinierend, aber aus heutiger Sicht geradezu archaisch… Dennoch ein wesentliches Kapitel elektronischer (Pop-)Musik. (1981/2024)