Rezension
So war sie zu ihrer Glanzzeit nur selten zu hören; erst im Herbst ihrer Karriere nahm Ella für Pablo Records dann mehrere LPs in Duo-Besetzung auf. Nur Pianist Paul Smith begleitet sie hier, der Rest ist Stimme. Und die geht in diesem kargen Kontext mehr denn je unter die Haut. Nach den ersten beiden Songs, „Black Coffee“ und „Angel Eyes“, hat man spätestens verloren, gibt jede weitere Tätigkeit auf und hört ihr hypnotisiert zu, dieser dann doch größten Jazz-Stimme aller Zeiten. Hört ihr zu, wie sie einzelne Silben zu großen Kunstwerken macht, wie sie selbst im leisesten Hauch noch mehr Ausdruck hat als andere in ihrem Gesamtwerk. Der Film von Philip Leacock (ein zeittypisches Drogen-Ghetto-Drama) ist weitgehend vergessen; diese zwölf Songs aber sind unsterblich. Zweifellos eine der besten Ella-LPs überhaupt, obwohl allein im selben Jahr (1960) noch drei weitere Meisterwerke erschienen, darunter die Live-Sternstunde „Ella In Berlin“! – Die Acoustic Sounds-Neuausgabe wurde von Ryan K. Smith (Sterling Sounds) von dem Originalbändern gemastert. (1960/2023)