Rezension
Wenn eine Sammlung unveröffentlichter Aufnahmen eines jüngst verstorbenen Rockstars zufällig im Weihnachtsgeschäft veröffentlicht wird, bleibt ein schaler Beigeschmack, mag die Marketingmaschinerie auch noch so sentimental Familienmitglieder und Freunde zitieren. Dennoch: Wenn es bei einem Jahrhunderttalent wie Amy Winehouse eben nur ein gutes und ein sehr gutes Album gibt, würde man gerne mehr hören. Und auch, wenn nicht jeder dieser „versteckten Schätze“ diesem Titel gerecht wird: Es sind etliche Songs darunter, die noch einmal sehr deutlich (und schmerzhaft) daran erinnern, was für eine Sängerin da zwischen die Mühlsteine der Medien geraten war. Die ersten beiden Songs dieser LP sind durchaus auf dem Niveau des Sternstunden-Albums „Back To Black“; „The Girl From Ipanema“, gesungen von der gerade 18jährigen Amy, zeigt ihre frühe Reife und Souveränität; „Half Time“ und die hier zu hörende „Valerie“-Version sind ebenfalls groß. Ein beklemmender Abschied ist „Song For You“, den man allerdings lieber ohne die nachträglichen Arrangements hören würde. Unterm Strich wie die meisten Alben dieser Art durchwachsen – aber eben doch nicht ohne echte Perlen… (2011)