Rezension
Fünf Jahre zuvor war Tori Amos mit ihrem Synth-Pop-Metal-Projekt „Y Kant Tori Read“ nach allen Regeln der Kunst gescheitert. Im stilistisch gänzlich anders gearteteten zweiten Anlauf aber gelang ihr etwas, was sie in eine Reihe mit Kolleginnen wie Joni Mitchell und Kate Bush stellte: Ein Album, das den Songwriter-Pop für viele Jahre definierte. Die Klavier-basierten Arrangements und die eigenwillige Melodieführung rücken ihren Genre-Entwurf in die Nähe des Prog Rock, die oft verstörend persönlichen und intimen Texte (gipfelnd im erschütternden, a capella gesungenen “Me And A Gun”) allerdings sprechen eine ganz andere Sprache. Ein in der Tat bahnbrechendes Werk. – Für die um ein ganzes Jahr verspätete Geburtstagsausgabe wurden die zwölf Songs klangoptimierend auf vier LP-Seiten verteilt. (1992/2023)