Rezension
Dieses herrliche Livedokument markiert den Anfang einer Serie des Jazzline-Labels mit Mitschnitten aus dem 1971 von Kunstmaler Horst Dietrich und Architekt Helmut Zeuner in einer ehemaligen Munitionsfabrik gegründeten Veranstaltungszentrum (eigentlich ein selten schönes Beispiel für die Umsetzung des „Schwerter zu Pflugscharen“-Diktums!), aufgenommen in tadelloser Qualität vom Norddeutschen Rundfunk. Die Rezension dieses Albums auf Allaboutjazz.com beginnt nicht umsonst mit einer Warnung: „Highly flammable material!“. Das damalige McCoy Tyner-Trio mit Bassist Avery Sharpe und Drummer Louis Hayes wurde dabei um Trompeter Freddie Hubbard erweitert, und was dieses Quartett hier vor enthusiasmiertem Publikum entfacht, kommt dem ursprünglichen Zweck des Gebäudes sehr nahe! Die beiden Veteranen (beide übrigens Jahrgang ’38) befeuern sich hier über das gesamte Konzert gegenseitig und bringen regelmäßig die Saalatmosphäre zum Kochen: Ein Sternstundenauftritt, endlich aus dem Dornröschenschlaf im Senderarchiv befreit! (2022)