Rezension
Vielleicht ist es gar nicht so tragisch, daß dies ein Konzert ohne Publikum war (auch, wenn unter Publikumsbeteiligung die Band natürlich eine ganz andere Dynamik entwickelt, manche Songs dadurch erheblich länger werden). Aber die feinen Neu-Arrangements, die die Teskeys hier vorführen, verdienen es, ohne "Störgeräusche" gehört zu werden. Streicher und Soul, das ging schon immer gut zusammen, man denke nur an Willie Mitchells Arrangements für Al Green. Mit dem Orchestra Victoria, das in seiner Hauptaufgabe das australische Staatsballett in Melbourne begleitet, wurde ein hörbar exzellentes Ensemble für das Projekt gewonnen. Nie wirkte Josh Teskeys Stimme gänsehäutiger, und das Soundgewand, das man durchaus als ideal bezeichnen darf, inspirierte auch Bruder Sam zu etlichen seiner schönsten Gitarrensoli – mehr Soul- und Bluesgefühl geht kaum. Ein Album mit maximalem Suchtfaktor, nicht nur für Liebhaber von Vintage Soul. (2021)