Rezension
Wenn es um die größten Pianisten des Jazz geht, fällt der Name des 1934 geborenen Kaliforniers kaum jemals. Dabei ist sein Spiel, das die Monkschen Hakenschläge in der Melodiefindung mit schon beinahe Petersonschem Fluß vermählt, ebenso einzigartig wie sein Weg, den Free Jazz mit der Cool-Tradition der Westküste zu versöhnen (das war Jimmy Giuffre zwar auch gelungen, klingt hier aber vollkommen anders). Mit seinem langjährigen Bassisten Robert Miranda (was die Kommunikation der beiden betrifft, sind Vergleiche zu Bill Evans und Scott LaFaro hier durchaus angemessen) und dem fabelhaften (ebenfalls den wenigsten bekannten, meist unter dem Moniker Sonship auftretenden) Drummer Woody Theus hatte er musikalische Seelenverwandte getroffen, wie dieser atemberaubende Livemitschnitt vom 12. November 1981 aus dem Lobero Theatre, Santa Barbara, sehr anschaulich zeigt. Inspiration pur, und die Qualität der Aufnahme ermöglicht es, quasi live dabeizusein. Dies ist die erste Ausgabe seit der Originalpressung. (1982/2019)