Rezension
Auch in der Zeit, als er schon vornehmlich für sein distinguiertes Balladenspiel bekannt war, konnte der einstmals auch “The Brute” genannte Saxophon-Pionier einen Saal eben mal aufkochen lassen. Im treffend betitelten “Cookin’ For T”, mit dem der Rhode Island-Mitschnitt aus dem Jahre 1964 beginnt, wird das gleich mal demonstriert. Nachdem das geklärt ist, zeigt Webster all seine saxophonistische Eleganz und Eloquenz – keines seiner Soli hat einen Ton zuviel; auch dann nicht, wenn er zwischendrin mal wieder nachheizt. Ein fabelhaft swingendes Trio aus Junior Mance, Bob Cranshaw und Mickey Roker macht dieses Konzert endgültig zur Sternstunde! – Der Beginn einer Reihe von Wiederauflagen aus dem reichhaltigen Enja-Katalog mag nicht gerade labeltypisch sein – ein Must-Have-Album ist es allemal. (1974, rec. 1964/2021)