Rezension
März 1967. Die noch wenig bekannte Band The Doors um den charismatischen Sänger Jim Morrison spielt für einige Tage im San Franciscoer Club The Matrix. Der Club ist nicht voll (wenn man das aus dem Applaus-Pegel schließen darf), aber wer dort war, erlebte eine Band auf dem Sprung, an der Schwelle zum Ikonen-Status. Das Debüt war vor zwei Monaten erschienen, aber die Single „Light My Fire“, die den Durchbruch bedeuten sollte, noch einen Monat entfernt. Die Songs des im September erscheinenden zweiten Albums „Strange Days“ waren auch schon fast alle da, zudem ergänzte das Quartett sein Repertoire um einige Coverversionen: „Money“, John Lee Hookers „Crawling King Snake“, der Them-Hit „Gloria“, auch ein grandioses „Who Do You Love“! Und, besondere Schätze, da die später ausschließlich auf den Frontmann ausgerichtete Formation dergleichen später kaum noch machte, einige gesangslose Stücke, die die Jazz-Nähe der drei formidablen Instrumentalisten belegen: „All Blues“, „Summertime“, „Bag’s Groove“! Oft gebootlegt, 2007 dann erstmals zu einem Großteil, aber nicht komplett veröffentlicht, liegen die beiden erhaltenen Mitschnitte vom 7. und 10.3. nun erstmals vollständig vor. Die Klangqualität ist (gemessen an den illegalen Versionen) erfreulich gut; der Repertoirewert für Doors-Fans unschätzbar… (2023)