Rezension
Die insgesamt sieben Sets, die der Soul-Gott im legendären Nachtclub am Sunset Strip am 8. 9. und 10. April 1966 spielte, zählen zu den glühendsten Momenten der Soul-Geschichte. Erst nach seinem Tod wurde eine Auswahl davon als Album veröffentlicht: Ein Klassiker in derselben Liga wie James Browns Apollo-Konzerte. Auf eine Vinyl-Edition der kompletten Shows wird man wohl weiterhin warten müssen; aber dieses neu zusammengestellte und abgemischte Album wird die klassische Version als definitives Livezeugnis der Redding-Diskographie dennoch ablösen: Immerhin 17 statt zehn Songs, dazu ein „Intro“ und ein „Outro“, um die Illusion einer einzigen, geschlossenen Show perfekt zu machen. Und noch mehr als zuvor gewinnt man einen Eindruck davon, was eine Reddig-Show bedeutet haben muß: Der Mann entfesselt eine kaum kontrollierbare Energie, scheint innerlich wie äußerlich zu brennen. Für den Memphis Soul sind diese Aufnahmen so essentiell wie genredefinierend… Der neue Mix von den urpsrünglichen analogen Vierspur-Bändern überzeugt vollkommen und läßt diese unglaubliche Musik (die unfaßbarerweise mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat) strahlen wie frisch ausgepackt! (2017)