Rezension
Bekanntlich war vieles schief gegangen bei der Organisation des legendären Festivals, und die Fogerty-Band fand sich ganz anders als geplant nach Mitternacht auf der Bühne wieder, nachdem The Grateful Dead gerade „Turn On Your Love Light“ auf 50 Minuten gedehnt hatten. Die Laune der Band war nicht die beste, als sie ihr einstündiges Set mit „Born On The Bayou“ begannen; sie hatte die Show bereits innerlich abgeschrieben – und entsprechend wird sie weder auf den beiden klassischen Alben noch im Film erwähnt. Erste Bootleg-Veröffentlichungen schienen mit ihrem dünnen Sound das Urteil zu bestätigen. Umso erstaunlicher ist seine klanglich liebevoll restaurierte offizielle Erstveröffentlichung: Die Laune schlägt um in Furor, auf keinem der bekannten CCR-Live-Dokumente klingt die Band so aggressiv und scharfkantig, ihr Swamp-Rock so sehr nach dunkler Magie. Und der Sound? Satt und brachial. Was immer man in der digitalen Hexenküche mit dem Band gemacht haben mag, es war nicht zu seinem Nachteil. Man ist fast geneigt, dies zum mitreißendsten Moment der Banddiskographie zu küren. Auf jeden Fall wird es qualitativ den ikonischen Studiowerken der Ära absolut gerecht. Must-Have! (2019)