Selbst für Miles Davis-Verhältnisse ist dies ein besonders ungewöhnliches Album: Zusammengestellt aus Studio- und Live-Aufnahmen in unterschiedlichen Besetzungen, und zwar keineswegs geordnet (etwa: LP 1 = Live; LP 2 = Studio), sondern bunt gemischt. Die Live-Tracks stammen von einem Auftritt vom 19.12.1970 mit Gary Bartz, Keith Jarrett, John McLaughlin, Jack DeJohnette und Michael Henderson; die Aufnahmen aus Columbias Studio B vom Februar und Juni desselben Jahres sind mit Ron Carter oder Dave Holland am Bass, Chick Corea oder Herbie Hancock am Klavier, Saxophonist Steve Grossman, DeJohnette und zusätzlicher Percussion von Airto Moreira und Hermeto Pascoal besetzt. Seltsamerweise wirkt die Stückelung nicht als solche; das Album scheint einem ganz eigenen, geheimnisvollen Groove zu folgen – den Miles, der für die Zusammenstellung selbst verantwortlich war, ganz offenbar erkannt und intendiert hatte: Würde man hier “aufräumen”, würde man das Werk zwangsläufig zerstören… (1971/2016)