Rezension
1993 war das Jahr, in dem sich der Songwriter eine Verjüngungskur verschrieben hatte (später beschrieb er die Ära scherzhaft als seine Midlife-Crisis) – in Form eines muskulösen Rock-Sounds und einer jungen, hungrigen Band, bestehend aus Gitarrist Michael Ward (später bei den Wallflowers, dann bei Ben Harpers Innocent Criminals) und der Cracker-Rhythmus-Sektion aus Davey Faragher und Michael Urbano. Daß ihm das auf der Bühne weit besser gelang als im Studio, zeigt dieser Mitschnitt seines Austin City Limits-Auftritts, der im Rahmen seiner Tour zum Studiowerk „Perfectly Good Guitar“ stattfand. Nicht nur ein satter Ensemble-Sound, sondern auch ein voller Energie steckender Hiatt prägen das mitreißende Konzert. Dessen Höhepunkt ist aber trotzdem „Have A Little Faith In Me“ – Hiatt bringt den „Bring The Family“-Klassiker alleine am Klavier und mit einer Inbrunst, die Joe Cocker (der nach dem Song ein Jahr später bekanntlich gleich ein Album benannte) da schon lange nicht mehr erreichen konnte. Allein dafür sollte man das Album haben. – Erstmals Vinyl. (2005/2018)