Rezension

Dafür, daß gleich das zweite Album ein Livemitschnitt war, hatte sich Bonamassa für den zweiten Bühnen-Mitschnitt reichlich Zeit gelassen. Ganze fünf Studioalben waren seither erschienen, und das stilistische Spektrum dabei äußerst breit. Was sich auf „From Nowhere“ auch widerspiegelt: Traditioneller Blues, Hard Rock der Deep Purple-Klasse, sogar Prog-Ausflüge (Richtung Yes), gelegentlich aber auch mal eine Akustik-Nummer! Neben eigenen Songs bedient Bonamassa sich auch hier wieder nach Herzenslust bei den Klassikern – und gleich, ob Mayall, Ten Years After oder ZZ Top, ob ein Urvater wie Charlie Patton oder der 2005 mit 35 Jahren verstorbene Kollege Chris Whitley (dessen „Ball Peen Hammer“ zu den größten Momenten dieses Live-Sets zählt): Seine Versionen lassen sich nicht nur qualitativ bedenkenlos neben die Originale stellen, sondern gewinnen den Songs auch immer wieder neue Aspekte ab. Dazu kommt eine überbordende Zitierfreude – langweiliges Gegniedel findet woanders statt! (2008/2012)