Unabhängig davon, daß das Spektakel mit dem Geist der Musik Richard Wagners rein gar nichts zu tun hat und zwischendrin auch noch allerlei Anderes mit durch den Fleischwolf gedreht wird (Beethovens Neunte zum Beispiel); daß ferner jemand, der Wagner derart auf das Martialische reduziert, von Leben, Werk und ästhetischem Ideal von Ol‘ Richie offenbar überhaupt nichts begriffen hat: Die von Star-Choreograph Gregor Seyffert für die finnischen Cello-Metaller in Szene gesetzte Show hat sicherlich Unterhaltungswert. Die langhaarigen Freaks um Mastermind Eicca Toppinen waren hier übrigens nicht allein, sondern wurden vom Symphonieorchester des MDR begleitet (nebst deutlich über hundert Tänzern und Schauspielern). Die Zusammenarbeit funktioniert ausgezeichnet, was beweist, daß es sich bei den Finnen um souveräne Ensemblespieler handelt; ob sie Metallica oder Wagner spielen (wenn auch nur in Zitat-Form), scheint ihnen allerdings erwartungsgemäß gleichgültig zu sein. Lustiger und origineller als Rondo Veneziano sind Apocalyptica aber auch im 20. Jahr ihrer Existenz allemal. (2013)