Rezension

Der „Rainbow Bridge“-Film wäre ohne die 17 Minuten Hendrix-Performance wohl längst vergessen. Produzent und Hendrix-Manager Michael Jeffery wollte mit dem Open Air-Auftritt vor spektakulärer Naturkulisse den Erfolg des experimentellen und wenig aussagekräftigen Hippie-Streifens sichern; es klappte nicht wirklich. Immerhin wurde Hendrix‘ vorletzter Auftritt in den USA auf diese Weise dokumentiert. Und die Aufnahmen sind es wert, endlich offiziell veröffentlicht zu werden. Vor allem, wenn man weiß, unter welch widrigen Umständen die beiden Auftritte am 30. Juli 1970 stattfanden (der Wind war so stark, daß die Band sich kaum auf den Füßen halten konnte und sich zudem kaum selbst hören konnte), staunt man über die Qualität des Gebotenen – die Behauptung, Hendrix sei am Ende seines Lebens ausgebrannt und desillusioniert gewesen, wird da einmal mehr deutlich widerlegt… – Für Fans ein Schatz ist auch die beiliegende Blu-ray Disc, die neue Dokumentation „Music, Money, Madness… Jimi Hendrix in Maui“: Da wird das „Rainbow Bridge“-Debakel detailliert dokumentiert; enthalten ist nicht nur das gesamte erhaltene gefilmte Material der Hendrix-Auftritte, sondern auch viele Zeitzeugen-Kommentare, u.a. von Billy Cox, Regisseur Chuck Wein, etlichen Warner Brothers-Offiziellen und Hendrix-Toningenieur Eddie Kramer! (2020)