Sicherlich nicht die einzige Hommage an den Giganten Charlie Parker, aber eine der ungewöhnlichsten. Schon aufgrund der reduzierten Besetzung, denn außer dem einstigen Avantgardisten und Aktivisten Shepp und dem dänischen Bass-Genius spielt niemand auf diesem Album. Außerdem verbindet man Shepp mit einer Menge Dinge, aber Bebop gehört eigentlich nicht dazu. Sein Blick auf das Werk Parkers ist daher ein ausgesprochen individueller, und die tiefere Bedeutung des Albumtitels wird schnell deutlich: Es geht hier um die Betrachtung von Parkers Werk, von „Moose The Mooche“ über „Ornithology“ bis zur „Yardbird Suite“, aus einem ganz persönlichen Blickwinkel heraus. Das Ergebnis ist in Shepps langer Diskographie vielleicht ein Nebenwerk, doch in Sachen Intensität steht es den bahnbrechenden frühen Impulse-LPs kaum nach. Ein Geheimtip im Steeple Chase-Katalog; übrigens auch in klanglicher Hinsicht! (1981, Pressung aktuell)