Rezension
Er gilt als einer der Erneuerer der Country Music in den Jahren um 1970, doch im Grunde ist Mickey Newbury, der seine Konzerte vorzugsweise ohne Band in größtmöglicher Intimität absolvierte, Kollegen wie Paul Simon, Leonard Cohen oder seinem Freund Townes Van Zandt sehr viel näher als den "Outlaws" um Willie Nelson. In Sachen Sensibilität kann man auch ruhig Nick Drake anführen – wobei Newbury dessen Introvertiertheit eine sanfte Eleganz entgegensetzt. "Looks Like Rain" ist nicht das eigentliche Debüt; der Songwriter, der zuvor bereits einige Hits für andere geliefert hatte, hatte schon ein Album bei RCA veröffentlicht. Von diesem, im großen Nashville-Studio des Labels aufgenommen, hat er sich jedoch später distanziert. Hier also beginnt Newburys eigentliche Arbeit, ein Song-Kosmos, wie es schönere kaum gibt. Es ist dies das erste ganz im eigenen Studio des Sängers entstandene Werk, das er dann Mercury Records anbot. Die brachten es auch heraus, unternahmen sonst aber nichts dafür, weswegen eines der besten Alben des Spitzenjahrgangs 1969 vollkommen unterging. Newbury wechselte daraufhin zu Elektra, der Rest ist Geschichte. (1969/2025)