Rezension
Der finnische Klavier-Ästhet ehrte mit diesem Album seine Vorbilder. Nicht alles Pianisten, und nicht alles Jazzer: Sein Landsmann, der 2008 verstorbene Multiinstrumentalist und Prog-Rocker Pekka Pohjola hat hier ebenso seinen Platz wie Jean Sibelius, Luciano Pavarotti und der geniale Bassist Jaco Pastorius. Besonders faszinierend sind aber dennoch die Hommagen an die großen Klavier-Kollegen von Art Tatum über Oscar Peterson, Erroll Garner, Bill Evans und Michel Petrucciani bis Esbjörn Svensson. Verblüffend, wie selbstverständlich und souverän Rantala deren Stil nicht nur authentisch nachempfindet, sondern mit seinem eigenen verschmilzt. Jedes einzelne Stück ist ein hörbar liebevoller Nachruf, mal todtraurig wie der dem an den Folgen seines Alkoholismus zugrunde gegangen Pohjola gewidmete Opener oder das intime „Tears For Esbjörn“ (Svensson), oft aber auch mit Humor wie „Thinking Of Misty“ (für Garner) oder die Charlie Parker-Komposition „Donna Lee“ mit großartigem Stride-Piano der Tatum-Schule! Ein begeisterndes Album, nicht nur für Klavier-Aficionados – aber die werden ganz besondere Freude daran haben…! (2011/2015)