Michael Kiwanuka

Love And Hate

Label/AN:  Polydor, 4783458
Format:  2 LP

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Rezension

Die flirrenden Streicher zu Beginn locken, verkünden Großes. Das folgt dann auch: Wenn man Kiwanukas Akustik-Soul-Debüt von 2012 als Versprechen empfunden hatte, so löst der in London geborene Sohn ugandischer Eltern dieses nun ein. Fast wäre es nicht dazu gekommen: Das “schwierige zweite Album” erwies sich für den begnadeten Sänger tatsächlich als schier unüberwindbares Hindernis; Kiwanuka war kurz davor, seine Musik-Karriere vorzeitig zu beenden. Es war Brian Burton alias Danger Mouse, der dann letztlich den Knoten löste. Dessen Einfluß als Ko-Produzent ist auch kaum überhörbar, aber wie sich zeigt, ist Kiwanukas Stimme wie geschaffen für Burtons Breitwandkino-Arrangements! Es ist dabei nicht nur seine souverän über allem thronende Stimme: Auch seine beachtlichen Qualitäten als Gitarrist werden hier ins rechte Licht gerückt, wenn sein Instrument majestätisch über Orchesterteppichen segelt. Man darf sich übrigens getrost darauf verlassen, daß die Proportionen nicht außer Kontrolle geraten: Sowohl Burton als auch Kiwanuka haben ein sehr zuverlässiges Gespür dafür, was zuviel ist und wann man sich zurücknehmen muß. Die Intimität des Debüts mag verloren sein – aber so berückend sie erschien, die wahre Bestimmung dieses Sängers scheint im großen Format zu liegen. Das hier ist jedenfalls eine schwer beeindruckende Leistung. (2016)