Rezension
Sam, James und Abe Wilson sind der Kern dieser Band (hinzu kommen noch die Freunde Seth Green und Todd Wellons an Bass und Schlagzeug), und ihr Vater heißt tatsächlich Bill, so einfach ist das. Drei Alben hat das Quintett bereits veröffentlicht, leider komplett unter jedem Radar. Das vierte aber ist nun wirklich zu gut, um gänzlich unbemerkt zu bleiben. Der Opener ist ein Country Rock-Juwel, wie man sie auch als bewanderter Americana-Forscher nicht täglich entdeckt – doch wer glaubt, damit seien die Weichen gestellt, irrt. „Brand New Paradigm“, auf seine Art ebenfalls ein Ausnahmesong, belehnt die frühen Pink Floyd; „Lost In The Cosmos“ ist dem tragischen Big Star-Gründer Chris Bell gewidmet. Und die Geschichte geht weiter, man findet auch R.E.M., Cracker und Wilco (deren früherer Drummer Ken Coomer das Album übrigens produzierte) in diesen meist introvertierten, aber doch infektiösen Songs. Immer wieder aber auch pluckernde Banjos und Mandolinen, die sie mit den Wurzeln amerikanischer Musik verbinden. Ein traumhaft gutes Album; eines von der Sorte, die man auf langen nächtlichen Autofahrten immer wieder von vorne hören will. Aber eigentlich auch sonst überall. (2015)