Rezension
Bei den Raconteurs war Benson mit seinem sicheren Pop-Gespür der perfekte Gegenpol zum hyperkreativen Jack White. Umso überraschender wirkte die 2020er Wiederaufnahme seiner Solo-Diskographie: Auf „Dear Life“ probierte Benson sich aus, experimentierte mit allerlei Elektronik. Ein bißchen davon kann man hier immer noch hören, aber die Gitarren sind zurück, und der Sinn für Melodien und vor allem Proportionen mit ihnen. Aufgenommen im Heimstudio, zeigen diese acht Songs Bensons Meisterschaft als Pop-Songwriter – und klingen dabei doch bemerkenswert bescheiden, beinahe introspektiv. Es paßt dabei sehr gut, daß an zentraler Stelle des Albums ein Song eines anderen (zu selten geehrten) Meisters steht: Gerry Raffertys „Right Down The Line“. Der 2011 verstorbene Schotte war sicherlich ein Seelenverwandter Bensons – beinahe seltsam, daß man das erst jetzt, da Benson selbst einen darauf stößt, erkennt… (2022)