Rezension
Lindsay Jordan ist gerade 18, und sie singt über das Erwachsenwerden, über all die Gemeinheiten und Steine auf dem Weg dahin, und natürlich auch über die Liebe. „Coming Of Age“ nennt man das, es gibt bereits das eine oder andere Album dazu, und auch eine ganze Menge richtig gute, bewegende, ergreifende. Und doch muß man Lush hören. Als junger Mensch sowieso, aber auch dann, wenn man schon längst über 40 oder 50 oder noch greisenhafter aus der Sicht der 18jährigen ist, denn man wird sich erinnern, auch wenn heute manches anders ist. Und Jordan hat eine ganz besonders wunderbare Art, darüber zu singen: Unprätentiös, manchmal schon fast abgeklärt, mit einer seltsamen Melancholie und, ja, definitiv berührend. Dann ist da natürlich noch ihr schon fast erschreckend großes Songwritingtalent, geschult am Indie Rock der 90er (die Zeiten, da elterliche Plattensammlungen vornehmlich aus Beatles, Stones und Dylan bestanden, sind wohl langsam auch vorbei). Wer mit 18 solche Lieder schreibt, brennt entweder früh aus oder wird wirklich groß. Wir wünschen uns und ihr unbedingt die zweite Möglichkeit. (2018)