Rezension
Das dänische Weltmusik-Ensemble um den finnischen Mandolinespieler Kim Nyberg und den Klarinettisten Rasmus Krøyer entwirft auch auf seinem fünften Album eine faszinierende Klangwelt aus nordischem Folk, Klezmer und der Musik des Balkans (was die deutlich hörbarsten, doch keineswegs einzigen Bestandteile dieser Musik sind). Mit solcher Kombinationsgabe und dem kammermusikalischen Charakter der Musik steht die Band in einer Tradition von Ausnahme-Ensembles wie dem Penguin Cafe Orchestra oder der Third Ear Band. Die elf Stücke des Albums sind angeordnet wie eine klassische Suite; jedes führt zum nächsten – die Musiker selbst nennen es eine „audio novel“, eine Art musikalische Erzählung, die man am besten am Stück hört. Denn nur so können solch gegensätzliche Stücke wie das dramatische (und an manche Piazzolla-Kompositionen erinnernde) „Obscare“ und das zart beginnende, sich langsam steigernde „Waldhotel Solitaire“ (eine Art barocke Chaconne) miteinander kommunizieren und das Album seine Wirkung entfalten… Musik, mit der man sich am besten einschließt, um nicht gestört zu werden. (2013)