Rezension
Von Freak Folk kann ja schon seit „Cripple Crow“ (2005) kaum noch die Rede sein, von der Verspielt- und Verspultheit des Frühwerks ist allerdings die Neigung zu so originellen wie vielschichtigen Arrangements geblieben, die Banhart seither immer weiter verfeinert hat und die auf seinem zehnten Album einen vorläufigen Höhepunkt gefunden hat. In 13 Songs beschäftigt sich der Songwriter hier mit den verschiedensten Aspekten der Mutterschaft, u.a. auch mit seinem gebeutelten Mutterland Venezuela, wo er seine Kindheit verbrachte (drei Songs haben einen spanischen Text). Zärtlich und liebevoll, doch nur selten zerbrechlich wirken diese Lieder, die aufgrund ihrer strahlenden Schönheit, schwelgerischer Melodiosität und raffinierter Arrangements gar nicht selten an Harry Nilsson, den unvergessenen Großmeister auf diesem Sektor, denken lassen. Meisterlich. (2019)