Rezension
Seit der Dream Syndicate-Reunion hat Steve Wynn kein Soloalbum mehr gemacht. Dieses hier aber konnte kein Band-Album sein – dafür ist es schlicht eine zu persönliche Angelegenheit. Es erscheint zeitgleich zu den (vermutlich sehr interessanten) Memoiren des Mittsechzigers, und es ist ein nachdenkliches, manchmal melancholisches Album. In Stil und Tonfall durchaus verwandt mit Dylans „Time Out Of Mind“, minus die Daniel Lanois-Produktion. Und „solo“ heißt natürlich nur, daß es unter Wynns Namen erscheinen mußte, es spielen tatsächlich eine ganze Menge Leute darauf mit, Wegbegleiter aus seinen diversen Bands und gute Freunde wie Mike Mills oder Vicki Peterson. Es gibt ein paar sehr schöne Paisley Underground-Momente darauf, aber auch ein paar nicht minder schöne stilistische Überraschungen. Ein Album, analog zu einem abwechslungsreichen Leben. (2024)